Wer an Schmetterlinge denkt, hat meistens bunte und farbenfrohe Bilder im Kopf. Doch in den letzten Jahren bereitet sich ein Exemplar immer weiter aus, welches für die Tier und Pflanzenwelt eine ernste Bedrohung darstellt, sogar für uns Menschen: Der Eichenprozessionsspinner.
Wer oder was ist der Eichenprozessionsspinner überhaupt?
Der Eichenprozessionsspinner ist ein kleiner Nachtfalter, der besonders trockene und warme Regionen bevorzugt. Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts hat er begrenzt vor allem in den südlichen Provinzen der Niederlande für Probleme gesorgt. Durch den Klimawandel und die milden Winter tritt er mittlerweile in fast allen Regionen Europas vermehrt auf, besonders auch bei uns in Deutschland. Am stärksten betroffen sind die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Bayern.
Bereits im Herbst entwickeln sich die kleinen Raupen in den Eiern und schlüpfen im Frühjahr (April bis Anfang Mai). Sie schließen sich dann zusammen und bilden die “Prozession”. Die Raupen sind nachtaktiv und wandern gemeinsam auf der Suche nach Nahrung in Kettengliedern oft über Wege und gelangen so in die nächsten Baumkronen.
Abhängig von der Temperatur verpuppen sich die Raupen meist im Juni und spinnen sich in Kokons in die charakteristischen Gespinstnester an den Bäumen. Der Falter schlüpft dann oft in den Sommermonaten Juli / August.
Wieso sorgt der Eichenprozessionsspinner denn für Probleme?
Wie der Name es schon sagt, mag der Nachtfalter besonders Eichenwälder. Dabei ernährt sich die Raupe von den Blättern der Wirtsbäumen und schädigt den Baumbestand in großen Populationen dramatisch. Die kleinen Raupen durchlaufen in ihrem Zyklus 6 Stadien und sind bereits von Beginn an stark behaart. Im 3. Larvenstadium entwickelt sie Brennhaare mit Nesselgift, die mit Widerhaken versehen sind. Sie sind so für Mensch und Tier sehr gefährlich, da sie schwere allergische Reaktionen auslösen. Die Brennhaare reizen die Oberhaut und die Schleimhäute und werden durch ihre feine Beschaffenheit sogar ohne Probleme eingeatmet.
Dabei bleiben sie an der Kleidung und den Schuhen haften, die bei der Berührung immer neue toxische Botenstoffe auslösen und bleiben sogar über mehrere Jahre aktiv. Das Land NRW informiert auf ihrer Website ausführlich über Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit dem Eichenprozessionsspinner.
Und nun, was kann man dagegen machen?
Bisher versucht man mit herkömmlichen Methoden wie chemischen Pflanzenschutzmitteln den kleinen Raupen das Leben schwer zu machen. Dabei werden oft Hubschrauber großflächig eingesetzt. Eine weitere Methode ist das absaugen der Nester aus den Baumkronen, was einen immensen Aufwand darstellt.
Der Erfolg ist oft nur von kurzer Dauer, weswegen sich am 04. März 2020 die Kommunen des Landes NRW über die Strategie gegen den Eichenprozessionsspinner abstimmten. zudem greift man nützliche Insektenarten und vor allem auch andere Schmetterlingsarten an. Natürlichen Fressfeinden des Eichenprozessionsspinners wie Wanzen, Schlupfwespen, Raupenfliegen und räuberischer Käfer schadet man so.
Der volkswirtschaftliche Schaden ist groß. In NRW wurde 2019 in vielen Regionen besonders dem Ruhrgebiet vorsorglich gegen die Tiere vorgegangen. In Gelsenkirchen und Bottrop, sowie in Teilen des Münsterlandes wurden teilweise Wald, Fußgänger und Radwege gesperrt, wie auch Bäume entlang der A31.
Was wirklich hilft!
Diversität! Um langfristig einen Erfolg zu erzielen, sollten die natürlichen Fressfeinde gestärkt werden. Das erreicht man durch die Erhaltung und Ansiedlung ihrer Lebensräume. Durch die Monokultur kann sich der Eichenprozessionsspinner immer weiter und schneller ausbreiten. Der Klimawandel trägt sein Übriges dazu bei. Ihr seht also, wie die verschiedenen Aspekte miteinander zusammenhängen.
Mit unseren Blumenwiesen wollen wir für mehr Biodiversität sorgen um so die natürlichen Fressfeinde des Eichenprozessionsspinners zu stärken. Denn im Zweifel funktioniert eine intakte Natur viel besser als als das chemische Vorgehen des Menschen.
Unterstützt uns gerne und entscheidet euch für ein Paar Quadratmeter Blumenwiese! Durch das Planzen sorgen wir für mehr Biodiversität und ein besseres Gleichgewicht unserer Natur.
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